Flammenzeichen
… und siehe, da waren Tränen de
rer, so Unrecht litten und hatten keinen Tröster; und die ihnen Unrecht
taten, waren so mächtig, dass sie
keinen Tröster haben konnten. (1)
[aus: Kohelet (Prediger) 4,1]
Wir bitten, diese Schrift mit möglichst vielen Durchschlägen abzuschreiben und weiterzuverteilen. (1)
Einer muss ja doch mal schließlich damit anfangen. Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen. (2)
Wer hat die Toten gezählt. (1)
Bitte vervielfältigen und weitergeben! (1)
Verzeih', liebste Mutter, … ich habe oft darüber nachgedacht, … aber ich komme nur zu dem einen Schluss ›ich konnte nicht anders‹ … (3)
… Weint nicht um mich … (4)
Bitte vervielfältigen und weitergeben! (1)
Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist. (1)
Wer hat die Toten gezählt. (1)
Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen; die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe! (1)
Unterstützt die Widerstandsbewegung,
verbreitet die Flugblätter! (1)
Eingeschobene Texte:
Siehe, wie die Ausgebeuteten weinen,
und niemand tröstet sie. Niemand be-
freit sie aus der Gewalt ihrer mächtigen
Ausbeuter. [Kohelet 4,1]
Wohl denen, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit: denn sie werden satt werden. [Matth. 5,6]
Wohl denen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden: denn ihnen
gehört das Himmelreich. [Matth. 5,10]
Ihr seid das Salz der Erde. [Matth. 5,13]
Ihr seid das Licht der Welt. [Matth. 5,14]
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Sources:
(1) Leaflets of the White Rose.
From: Inge Scholl, Die Weiße Rose,
Frankfurt/M. 1977.
(2) Sophie Scholl in front of the Volksgerichtshof in München on 22 February
1943.
From: Richard Hanser, Deutschland zuliebe, Munich 1982.
(3) Last letter from Franz Mittendorfer.
From: P. Malvezzi / G. Pirelli (Hrsg.), Und
die Flamme soll Euch nicht versengen,
Zurich 1955.
(4) Last letter from Professor Kurt
Huber.
From: Günter Weisenborn, Der
lautlose Aufstand, Frankfurt/M. 1974.